Schluss mit den Ausreden: Der Fachkräftemangel ist nicht das Problem - unsere Engstirnigkeit ist es.
𝗩𝗶𝗲𝗹𝗳𝗮𝗹𝘁 𝗶𝘀𝘁 𝗸𝗲𝗶𝗻 𝗥𝗶𝘀𝗶𝗸𝗼. 𝗦𝗶𝗲 𝗶𝘀𝘁 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿 𝗥𝗲𝘁𝘁𝘂𝗻𝗴𝘀𝗮𝗻𝗸𝗲𝗿.
Deutschland leidet – angeblich – unter einem dramatischen Fachkräftemangel. Die Schlagzeilen sind voll davon. Doch was, wenn wir einmal aufhören würden, in Statistiken zu jammern und stattdessen anfangen würden, unbequeme Fragen zu stellen?
Denn es sind nicht fehlende Menschen das Problem. Es sind unsere Lösungen – oder vielmehr: unser Festhalten an althergebrachten Strukturen, Misstrauen und einem absurden Festklammern an der Komfortzone „deutscher Arbeitsmarkt“.
Dabei gäbe es sie längst, die Lösung: ausländische Fachkräfte. Menschen, die etwas wagen, ihr Zuhause verlassen, eine neue Sprache lernen, ihre Fähigkeiten mitbringen. Menschen, die mutiger sind als viele von uns, die sich ein Leben lang an dieselbe Büroetage klammern.
Hier sind sieben unbequeme Wahrheiten – oder nennen wir sie lieber Chancen, wenn das Wort besser schmeckt:
1. Leistungsbereit
Wer sich entscheidet, in einem fremden Land neu zu beginnen, ist kein Opfer, sondern ein Gestalter. Diese Menschen sind bereit, mehr zu leisten als viele, die hier geboren wurden.
2. Motiviert bis in die Haarspitzen
Diese Leute wollen wirklich. Sie wollen eine Karriere, ein Leben – nicht nur ein sicheres Gehalt und pünktlichen Feierabend.
3. Image-Booster
Internationale Teams zeigen: Hier wird Zukunft gestaltet. Vielfalt ist kein Risiko, sie ist ein verdammt guter USP.
4. Offenheit? Endlich mal konkret
Diversität, Toleranz, Respekt – das sind keine LinkedIn-Schlagwörter, sondern gelebte Realität, wenn Menschen aus unterschiedlichen Kulturen aufeinandertreffen.
5. Neue Moral, neue Energie
Was viele unterschätzen: Es ist die Haltung, die zählt. Und ausländische Fachkräfte bringen oft genau das mit, was in deutschen Büros fehlt: Freundlichkeit, Anpassungsfähigkeit, echte Dienstleistungsmentalität.
6. Kompetenzen statt Herkunftsangst
Sie sprechen vielleicht kein perfektes Deutsch – aber dafür oft drei andere Sprachen. Sie bringen Skills mit, die hierzulande Mangelware sind.
7. Vorsprung durch Mut
Wer heute bereit ist, Vielfalt als Stärke zu begreifen, gewinnt. Wer darauf wartet, dass sich „lokales Personal“ wie von selbst findet, wird verlieren. Punkt.
Was läuft schief?
Und trotzdem bleibt die Frage: Warum ist die Akzeptanz für ausländische Fachkräfte in deutschen Unternehmen so peinlich gering?
Die Antwort ist unangenehm – und längst überfällig:
- Weil viele Entscheider lieber „vertraut“ statt „effizient“ wählen.
- Weil kulturelle Unterschiede als Risiko statt als Ressource gesehen werden.
- Weil Integrationsarbeit als Zumutung wahrgenommen wird.
- Und ja, weil man sich immer noch zu selten traut, über den Tellerrand zu schauen – aus Angst, der Löffel könnte runterfallen.
Was tun?
Statt über Fachkräftemangel zu klagen, sollten wir anfangen, ihn zu beheben – mit offenen Augen, offenen Strukturen und vor allem: offenem Geist.
Vielfalt ist keine moralische Verpflichtung. Sie ist eine ökonomische Notwendigkeit.
Wer das noch immer nicht versteht, wird irgendwann merken: Nicht die anderen waren zu fremd. Wir waren zu festgefahren.
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Was hält uns wirklich davon ab, weltoffener zu werden? Und was wäre, wenn genau darin unsere größte Stärke läge?
Thomas Pfützenreuter









